Bericht aus Mexiko
Hallo, ich bin Hannes aus der 11. Klasse bzw. der EF und mache aktuell für sechs Monate einen Schüleraustausch in Mexiko am Colégio Humboldt, unserer Partnerschule in Puebla. Gerne möchte ich euch davon berichten.
Am 16. August war es so weit: Start zum Schüleraustausch nach Mexiko zum Colégio Humboldt in Puebla, der Stadt mit 300 Kirchen.
Nach einem aufregenden 12-Stunden-Flug dann endlich Mexiko City bei Nacht zu sehen, hat mir den Atem geraubt. Doch es wurde noch besser. Eine für mich neue Familie hat mich herzlich mit einem Willkommens-Schild in Empfang genommen und schon im Auto war klar, dass es perfekt passen wird. Ich konnte meine Musik im Auto spielen und wir redeten und redeten.
Um es kurz zu fassen, jetzt, nach knapp fünf Wochen, bin ich immer noch sprachlos, wie gut es mit der Familie und mir passt. Sie sind supernett und sie sorgen dafür, dass ich mich mega wohl fühle. Sie geben mir aber vor allem das Gefühl, nicht allein zu sein.
Wir hatten bereits seit März regelmäßig über Teams und WhatsApp Kontakt, was ich nur empfehlen kann.
Die erste Woche nach meiner Ankunft hatten wir noch Urlaub, welcher perfekt zum Erkunden von Mexiko City war und mir schnell die leckeren mexikanischen Gerichte gezeigt hat. Nach dem kurzen Aufenthalt in Mexiko City ging es dann direkt nach Puebla - eine Stadt, die nicht unterschiedlicher im Vergleich zu Köln sein könnte. Mit ihren mehr als 300 Kirchen kann man, egal wo man hinschaut, mindestens eine von ihnen sehen. Die Hauptkirche aber steht auf einem Berg mitten in der Stadt (Anm. Kirche von Cholula) und hinter ihr ist einer der riesigen Vulkane zu erkennen, der Popocatépetl. Er ist immer noch aktiv.
Aber das war es noch nicht, hier ist alles anders als bei uns. Alles ist viel größer, mag es das Essen, die Häuser oder Straßen sein - einfach alles. Zudem stiehlt die wunderschöne Natur hier einem die Luft zum Atmen - überall Palmen, Mango-Bäume und vieles mehr.
Das mexikanische Essen hätte meinen Geschmack nicht besser treffen können, mir schmeckt fast alles hier - von einfachen Tacos und Burritos bis hin zu gebratenen Insekten - einfach alles.
Doch dann kam der Höhepunkt - die Schule.
Montags nach der Urlaubswoche war dann Schulbeginn und mir blieb der Mund offenstehen, als ich die Schule, das „Colégio Alemán Alexander von Humboldt“, und ihre Größe das erste Mal sah. Bis jetzt war ich noch nicht überall. Bestimmt 5 verschiedene Fußballfelder, 3 Basketballfelder, 3 Volleyballplätze, 1 Schwimmhalle und noch vieles mehr gibt es hier. Die Lehrerinnen und Lehrer sind supernett und wahre Entertainer, quasi wie es in Filmen immer ist. Es macht richtig viel Spaß. Zudem ist die Schule digital und wir nutzen fast ausschließlich die Schul-iPads. Anders als bei uns, werden wir von der Gastmutter immer zur Schule gebracht und abgeholt.
Ich startete wie in Deutschland in der EF. Schulstart ist bereits um 7:45 Uhr und Ende 16:00 Uhr, wobei die AGs und Sportaktivitäten nachmittags stattfinden. Das klingt erstmal nach einem sehr frühen Start, aber es hat seine Vorteile. So früh morgens kann ich viel effektiver arbeiten und die Zeit vergeht wie im Flug.
Nach der Schule geht es erstmal nach Hause und am frühen Abend fahre ich zusammen mit meiner Gastschülerin mit dem Fahrrad zu einem Sportcampus, welcher aussieht wie ein Paradies mit seinen Palmen und verschiedenen Aktivitätsmöglichkeiten.
Am 16. September war „Tag der Unabhängigkeit“ (Anm. von Neuspanien), der sogenannte „El Grito“ („Schrei“) und wir sind zusammen ein paar Tage in Urlaub nach Oaxaca gefahren, das liegt weiter südlich in Mexiko, ca. 4,5 Stunden von Puebla entfernt. Dort feierten wir diesen wichtigen Feiertag. An diesem Tag habe ich besonders erlebt, wie stolz die Mexikaner auf ihr Land sind und vor allem, wie nett sie sind.
Ich denke, es war die beste Entscheidung diesen Schritt ins Unbekannte zu machen, da ich jetzt schon Unvergessliches gesehen und erlebt habe. Ich kann es nur empfehlen.
Hasta luego!
Hannes
Seit dem Schuljahr 2024/2025 bietet die Königin-Luise-Schule auch einen Austausch mit einer Deutschen Schule in der mexikanischen Stadt Puebla an. Einzelne Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase haben die Möglichkeit, im ersten Halbjahr für drei bis sechs Monate in einer Gastfamilie zu wohnen und die dortige Schule zu besuchen. Im Anschluss erfolgt der Gegenbesuch der mexikanischen Schülerinnen und Schüler an der KLS.