Chef für einen Tag
Die Aktion „Chef für einen Tag” der Initiative ChemCologne ermöglicht es Schüler:innen für einen Tag das Arbeitsleben einer Führungsposition mitzuerleben. Bei 26 Unternehmen der Chemiebranche im Rheinland war es dieses Jahr 2025 möglich, einen Einblick zu bekommen.
Josune und Bennet aus der Q1 berichten über ihre Erfahrung:
Bei dem Unternehmen „Braskem“ in Wesseling, welches Kunststoffharze und chemische Produkte zur Weiterverarbeitung für viele andere Branchen, wie beispielsweise die Lebensmittelverpackung, produziert, konnte ich einen Einblick in die Verantwortungsbereiche und Produktionsabläufe gewinnen.
Dort habe ich einen Tag lang den Standortleiter Dr. Elvir Ramić in seiner Arbeit begleitet. Der Arbeitstag bestand für mich vor allem aus Besprechungen und Meetings. In einer Morgenbesprechung fand sich das ganze Team zusammen, um über die Vorgänge an der Produktionsstätte während der vergangenen Nacht zu informiert werden. Danach gab es immer themenspezifische Meetings, in denen sich eine kleine Gruppe zusammenfand, um sich über bestimmte Projekte auf dem Laufenden zu halten, gerade abgeschlossene Projekte auszuwerten oder neue zu planen.
Beeindruckend war für mich, wie viel man als Leiter eines Standortes organisieren muss. Als Chef ist man die Person, an die sich jeder wendet und mir wurde vor Augen geführt, wie viel Übersicht dies erfordert.
Am überraschendsten fand ich aber vor allem die große Teamarbeit. In jeder einzelnen Besprechung hat niemand allein Entscheidungen gefällt, und auch als Standortleiter hat Dr. Elvir Ramić bei jedem Entschluss stark das Wissen und die Arbeit der Mitarbeiter miteinbezogen.
Am meisten Spaß hat mir vor allem der zwischenmenschliche Kontakt im Team gemacht. Ich wurde von jedem herzlich empfangen und auch immer dazu ermutigt, meine Meinung als Außenstehende beizutragen. Außerdem gab es einfach immer viele kleine und nette Gespräche mit den Mitarbeitern während den Pausen, auf dem Gang oder in den Besprechungen.
Aus diesem einen Tag Praktikum, in dem ich starke Teamarbeit miterlebt habe, konnte ich für mich mitnehmen, dass ich genau eine solche Gruppenarbeit in meinem eigenen späteren beruflichen Leben erleben und gestalten möchte.
Josune J. Q1
Dr. Felix Kübel-Heising, den stellvertretenden Betriebsleiter des Chemieunternehmens Röhm im Standort Wesseling, durfte ich einen Tag lang begleiten. Dieser Betrieb stellt sowohl Blausäure als auch Acetoncyanhydrin, einen Ausgangsstoff für Plexiglas, her.
Nach einer Sicherheitseinweisung startete mein Tag mit einer Besprechung, in der alle Geschehnisse der Nachtschicht besprochen wurden und sich über aktuell anstehende Wartungsarbeiten an der Anlage ausgetauscht wurde. Hier ist mir die Teamatmosphäre positiv aufgefallen. Generell ist mir an dem Tag jeder Mitarbeitende mit Interesse begegnet und hat mir aufgeschlossen sein Arbeitsgebiet gezeigt. Danach wurde mir der Kontrollraum der Anlage erklärt. Anschließend durfte ich bei einem Kontrollgang durch die Anlage dabei sein, bei dem mir alles sehr anschaulich beschrieben wurde. Es war faszinierend zu sehen, wie effizient und komplex eine solche Chemieanlage aufgebaut ist, während die eigentlichen Schritte der Herstellung simpel erscheinen. Danach wurde ich zu weiteren Orten wie der Warenannahme, der Lagerung der Chemikalien oder zu Werkstätten für spezielle Teile der Anlage geführt, in denen mir die Mitarbeitenden kurz ihr Arbeitsgebiet erklärt haben. Zwischendurch gab es noch Mittagsessen in einer Kantine, zu der wir gemeinsam gelaufen sind. Am Ende des Tages hat mir ein Mitarbeiter noch die Verwaltung der Rohstoffe und Lieferketten gezeigt, was ebenfalls sehr interessant war.
Alles im allem war es ein sehr interessanter Tag, der meinen Horizont erweitert hat und an dem ich viel lernen konnte. Bei dem Team habe ich mich sehr willkommen gefühlt und ich würde die Initiative an jeden weiterempfehlen.“
Bennet S. Q1