Gedenkfeier, Stolpersteinverlegung endet mit demokratischem „Erinnerungsmarsch“
Am 7. November 2025 fand unsere jährliche Gedenkfeier statt, die an die so genannte „Reichspogromnacht“ erinnert – als Mahnung, dass wir sofort gegen jede Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Einschränkung der Demokratie aufstehen müssen. Das hat inzwischen an der KLS Tradition.
Ebenfalls ist es inzwischen Tradition, dass zu diesem Anlass neue Stolpersteine verlegt werden. Diesmal waren es fünf. Zwei Steine wurden für zwei ehemalige jüdische Schülerinnen vor der KLS verlegt: Edith Salomon (* 1911) und Hannelore Klestadt (* 1920). Drei weitere Steine wurden für Edith und ihre Eltern Else und Alfred Salomon verlegt, und zwar ganz in der Nähe: in der Ehrenstraße und der Bismarckstraße.
Unsere Oberstufenschülerinnen Alma und Zehra aus der Q1 stellten dem Publikum in berührender Weise die Schicksale dieser Menschen vor. Anschließend erhielten die Erforscher und die Paten der neuen Stolpersteine den ihnen gebührenden Dank. Die Biographien verdanken wir dem Zusatzkurs Geschichte der Q2 (Abi 25) sowie einem stufenübergreifenden Workshop der Projekttage 2025. Die Patenschaft für Hannelore Klestadt hatte der Zusatzkurs der Q2 (Abi 25) übernommen, die Patenschaft für Edith Salomon die ehemalige Klasse 10b (jetzt EF). Die Patenschaft für Edith und ihre Familie verdanken wir dem Abiturjahrgang 2015, der mit einer Studienfahrt nach Auschwitz und einer Sonderausgabe der Schülerzeitung unter dem Titel „Auschwitz und ich“ am Beginn unserer Erinnerungsarbeit vor 10 Jahren steht. Als die ehemaligen Schüler:innen im Frühjahr dieses Jahres ihr „Zehnjähriges“ Abitur in der KLS feierten, sahen sie erfreut, was sich inzwischen aus diesen Anfängen entwickelt hat. Und daher waren sie sofort bereit, die Patenschaften zu übernehmen und sich so an unserer (und ihrer) Erinnerungsarbeit zu beteiligen.
Was soweit noch alles Tradition war, haben wir die Gedenkfeier diesmal mit einem ganz neuen Schritt beendet – und zwar mit einem Rundmarsch. Dabei haben wir die neuen Stolpersteine besucht, den Opfern mit Blumen und Kerzen die Ehre erwiesen – und dabei durch unsere Präsenz und eine Vielzahl von Plakaten der Öffentlichkeit eine Botschaft zukommen lassen.
Der Grund dafür ist ein ernster. Offensichtlich meint eine wachsende Zahl an Menschen auch in NRW, wir bräuchten oder sollten nicht mehr an die Verbrechen der Nazis erinnern. Damit haben sich alle Schüler:innen der KLS am 9. Oktober 2025 im Rahmen einer „Aktuellen Stunde“ beschäftigt, sich eine Meinung gebildet … und offensichtlich ist eine große Zahl von uns ganz anderer Meinung. Das zeigen nicht nur die „Botschaften“, sondern auch die große Zahl an Teilnehmer:innen: Mehr als 300 Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und Gäste haben sich an dieser Veranstaltung beteiligt und sie zu einer Demonstration für unsere demokratische Erinnerungskultur gemacht. Und so ist sie offensichtlich auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen worden.
Unsere aktive Erinnerung geht weiter.
EZ