Internationale Biologieolympiade

Die Internationale Biologieolympiade, kurz IBO, ist ein jährlicher Schülerwettbewerb, der sich im Rahmen eines vierstufigen Auswahlverfahrens mit biologischen Themen und Fragestellungen auseinandersetzt.

Teilnehmen können alle Lernenden denkbar einfach, wichtig ist nur das Interesse für Biologie. In der ersten Runde müssen von zu Hause aus Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen der Biologie bearbeitet werden. Diese waren aber primär komplex und zeitintensiv und konnten mit Fachliteratur gut bearbeitet werden.

In der zweiten Runde wird eine theoretische Klausur mit 30 Multiple Choice- und acht komplexen Aufgaben bearbeitet, die die verschiedenen Themenbereiche der Biologie, wie Botanik, Neurowissenschaften, Molekularbiologie und weitere abdeckten. Hierbei ist das Gefühl meist sogar deutlich schlechter als das Ergebnis. Für ein gutes Ergebnis müssen bei weitem nicht alle Aufgaben richtig beantwortet werden und so hat man während der Klausur viele Fragezeichen im Kopf.

Ich hatte das Glück, in diesem Jahr auch am Landesseminar NRW teilnehmen zu dürfen, welches coronabedingt online stattfand. Mit neun weiteren Lernenden haben wir uns intensiv mit biologischen Fragestellungen auseinandergesetzt und wurden von Studierenden und Lehrenden der WWU Münster angeleitet. Für Platz 1-8 (NRW-weit) stellte dies zudem eine Vorbereitung für die dritte Runde und die hierbei stattfindenden theoretischen und praktischen Klausuren dar.

Über Zoom haben wir so in kleinen Teams Pflanzen und Tiere mit einem passenden Bestimmungsschlüssel bestimmt, vertieften unser Wissen in der Molekularbiologie und übertrugen dieses Wissen auf das Coronavirus und Immunzellen. Auch verbrachten wir einen Nachmittag mit ehemaligen Teilnehmenden der Internationalen Biologieolympiade, die damals sogar die 4. Runde erreichten und uns hilfreiche Lösungsstrategien für die Aufgaben mit auf den Weg geben konnten. Durch die Arbeit mit den Studierenden und das Ansehen von Vorlesungen im Rahmen des Seminars konnte man gleichermaßen einen Einblick in das Biologiestudium gewinnen.

Aufgrund der Tatsache, dass wir uns mitten im Lockdown befanden und nicht vor Ort an der Uni, konzentrierte sich das Programm zwar stark auf inhaltliche Wissensvermittlung, dennoch blieb das Kennenlernen untereinander nicht aus. Neben der gemeinsamen Arbeit wurde so abends noch telefoniert und sich ausgetauscht.

Die Menschen, die man im Rahmen der IBO kennenlernt, sind alleine schon ein Grund, warum sich eine Teilnahme lohnt. Es wurde mit dem Wettbewerb ein Raum für einen Austausch von Menschen geschaffen, die eine Leidenschaft teilen. So ist die Zielsetzung der meisten Teilnehmenden, wie ich es erlebt habe, auch nicht primär weiterzukommen, vielmehr lernt man von und miteinander – nicht, weil man muss, sondern weil man möchte! Aber auch darüber hinaus erlebt man eine Zeit, die geprägt ist durch gemeinsame bereichernde Erfahrungen. Das wurde mir auch von der dritten Runde berichtet, an welcher ich mit dem 9. Platz knapp nicht mehr teilnehmen konnte.  

Doch auch so hat sich die Teilnahme am Wettbewerb mehr als gelohnt.
Viele von euch denken vermutlich, dass ihr das nicht schaffen könntet, aber ich versichere euch, dass es den allermeisten so geht und dies kein Grund für die Nichtteilnahme darstellt. Auch wenn es so ist, dass die Aufgaben anspruchsvoll und komplex sind, muss man kein allumfassendes Wissen haben, um weiterzukommen.

Sicherlich war für mich persönlich eine der prägendsten Erfahrungen das Kennenlernen und der Austausch mit den beteiligten Menschen und Teilnehmenden. Aber auch wenn man es nicht so weit schafft, wird man tolle Erfahrung mitnehmen können und sich vor allem mit biologischen Themenbereichen und Fragestellungen auseinandersetzen.

Und am Ende geht es doch genau darum – sich mit seinen Interessen auseinanderzusetzen und auf Gleichgesinnte zu treffen.

Antonia L. (Q2)

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