KLS goes USA
KLS „Talitha“ goes USA 2025
Am Donnerstag, dem 2. Oktober 2025 war es wieder soweit – wir, eine Gruppe von Schüler:innen der 11ten und 12ten Klasse, zusammen mit Frau Wright und Frau Geisen, begaben uns auf den Weg zum Flughafen, mit dem Reiseziel Cheshire, Connecticut.
Nach einem langen, aber angenehmen Flug landeten wir in New York. Während es in Deutschland bereits etwa 20 Uhr war, kamen wir in den USA tagsüber an. Durch den Zeitunterschied könnte man annehmen, wir wären nur drei Stunden geflogen.
Von dem Flughafen aus setzten wir uns in den Zug nach New Haven, eine größere Stadt in der Nähe von Cheshire. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien herzlich empfangen. Müde, aber glücklich und vor allem voller Vorfreude kamen wir am späten Abend bei den Gastfamilien zu Hause an.
Am nächsten Tag (Freitag) ging es für uns zum ersten Mal in die High School. Dank des Jetlags fiel das frühe Aufstehen erstaunlich leicht, wahrscheinlich, da es in Deutschland bereits mitten am Tag war.
Für viele hieß das zum ersten Mal mit einem gelben amerikanischen Schulbus zu fahren – so wie man es aus den Filmen kennt! In der High School gingen wir mit unseren jeweiligen Austauschschüler:innen mit und besuchten ihren Unterricht.
Die Schule begann um 7:30 Uhr und der Unterricht endete regulär um 14 Uhr. Zwischen den Stunden gab es keine zwei Pausen, wie wir sie kennen, sondern „nur“ eine gemeinsame Mittagspause, die wir in der Schulcafeteria verbrachten. Neben den Fächern, wie wir sie kennen (Mathe, Englisch, Fremdsprachen, Naturwissenschaften), können an der Schule auch Kurse wie Orchester, Chor oder Psychologie belegt werden. Mein Austauschschüler hatte sowohl Orchester als auch Chor fest in seinem Stundenplan. Neben Sport gibt es das Unterrichtsfach Health (Gesundheit), diese Fächer finden immer abwechselnd statt.
Generell lässt sich sagen, dass es bei der Fächerwahl in den USA weniger strikte Vorgaben gibt als bei uns. Ab der High School gibt es keine Klassenverbände mehr, sondern ein Kurssystem, wie bei uns in der Oberstufe. Es gibt bestimmte Vorgaben, so erzählte mir mein Austauschschüler, dass es verpflichtend sei, drei Jahre Mathe zu belegen. Natürlich kann man Mathe auch bis zum Abschluss belegen. Ein Jahr müssen sie den Financial Education-Unterricht besuchen. Diese Dinge gelten für den Staat Connecticut und damit für die Cheshire High School, die wir besucht haben. Solche Regelungen können natürlich von Schule zu Schule und Staat zu Staat variieren.
Neben den Wahlen der Fächer haben Schüler:innen die Möglichkeit die Schwierigkeitsgrade der jeweiligen Kurse zu wählen. So können auch „AP-Kurse“ (College-Niveau) Kurse gewählt werden. Zu einem können diese Kurse eine gute Vorbereitung für das spätere Studium geben, zum anderen gibt es die Möglichkeit sich die Leistungen guter AP-Prüfungen anrechnen zu lassen und dadurch von einzelnen (Einsteige-) Kursen befreit werden, was zu weniger Kosten im College führt, da Zeit gespart wird. Dadurch, dass der Unterricht auf Englisch ist, konnten wir, (je nach den im Unterricht behandelten Themen) gut folgen.
Es war eine sehr spannende und besondere Erfahrung die High School von „innen“ zu sehen und den (Schul-) Alltag mitzuerleben. Nach dem eigentlichen Unterricht gab es verschiedene Aktivitäten, darunter zum Beispiel Crosscountry (Laufen), Football, Cheerleading, Drama oder Marching Band. Diese Aktivitäten werden sehr ernstgenommen. Der Sport und auch die Bands trainieren (fast) täglich, es gibt Aufführungen und Wettkämpfe.
Footballspiele werden an den High Schools sehr gefeiert. Dabei steht weniger das Spiel an sich im Mittelpunkt, sondern mehr die Atmosphäre und die Aufmachung um das Spiel herum: Die ganze Schule kommt zusammen, das Cheerteam, die Marching Band. Insbesondere die Heimspiele werden stark zelebriert. Die Footballspiele gelten als ein soziales Zusammenkommen und symbolischer Ausdruck der Schulgemeinschaft, so wie man es aus Filmen und Serien kennt. Zu der Zeit unseres Austausches hatten wir auch die Möglichkeit ein solches Footballspiel zu erleben.
An einem anderen Tag sind wir mit der Austauschgruppe nach New Haven zur Yale Universität gefahren. Dort hat uns ein Student eine Führung über den Campus gegeben. Der Stil der Universität ist sehr schön und durch die vielen unterschiedlichen Gebäude erinnert der Campus fast an eine kleine eigene Stadt. Es gibt viele eindrucksvolle Bibliotheken. Wir waren in einer die von außen und innen im Stil einer Kirche gebaut wurde (da es auch ursprünglich als Kirche gedacht war) und eine modernere aus schönen Marmorsteinen. Im Anschluss der Führung haben wir in der Mensa von Yale zu Mittag gegessen. Als wir etwas Freizeit hatten, konnten wir uns frei auf dem Campus und in der Umgebung bewegen. Einige von uns haben mit Studierenden gesprochen.
Die meisten Gastfamilien lebten in Cheshire, nicht weit von der High School (meistens 10 bis 30-minütige Bus- oder Autofahrten. In Cheshire gibt es viele freistehende Häuser. Meist sind es kleine Nachbarschaften von ein paar Häusern. Die Fortbewegung erfolgt größtenteils mit dem Auto, da die Strecken von einem Ort zum anderen sehr lang sind. Dennoch gilt Cheshire als eine Stadt. Es ist auf jeden Fall ein spannender Kontrast zu dem Stadtleben, das wir so kennen!
Dadurch, dass wir im Oktober in den USA waren, haben wir viele beeindruckende Halloween-Dekorationen gesehen! Viele Menschen dekorieren ihre Häuser, manche haben große Skelette, die aus dem Boden ragen. Ab Mitte Oktober war auch die Schule dekoriert.
Unsere Austauschfamilien haben viel mit uns unternommen. Wir wurden in der Gegend herumgefahren, sind wandern gegangen und viele sind auch nach Boston gefahren.
Am spannendsten fand ich es aber das Land „von innen“ kennenzulernen. Zwei Wochen waren wir Teil eines anderen Alltages, haben eine andere Kultur erlebt. An einem Tag war ich bei einer großen Geburtstagsfeier dabei und habe so viele Menschen kennenlernen können. Alle Begegnungen waren sehr herzlich.
Nach der Zeit in Cheshire ging es für uns noch für drei Tage nach New York. Obwohl das für eine Stadt dieser Größe nicht viel Zeit ist und wir aufgrund der An- und Abreise nur einen vollen Tag hatten, haben wir sehr viel gemacht und die Zeit sehr gut genutzt. Nach unserer Ankunft im Hostel sahen wir uns Time Square und die Grand Central Station an. Am ersten Abend waren wir auf der Aussichtsplattform Summit und haben New York bei Nacht von oben gesehen. Wir waren auch bei der Statue of Liberty und auf Ellis Island und konnten so die Dinge, die wir aus den Englischbüchern kennen mit eigenen Augen sehen und erleben. Eine Studentin, die im vergangenen Jahr ein Auslandssemester bei uns an der KLS gemacht hat, war an einem Vormittag mit uns unterwegs und so konnten wir uns auch mit ihr unterhalten. Auch waren wir beim 9/11 Memorial, an dem Ort, wo die ursprünglichen Twin-Tower standen. Wir sind viel durch die Stadt gelaufen und konnten auch in kleinen Gruppen unterwegs sein. Mit der Gruppe waren wir vor unserer Abreise bei der Brooklyn Bridge, wo wir eine sehr spannende Begegnung mit Frau Wrights Patenkind hatten, der zurzeit an einer Schule in der Bronx unterrichtet.
Sowohl der Austausch in Connecticut als auch die Tage in New York waren eine unvergessliche und facettenreiche Erfahrung. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass die KLS uns diese einzigartige Möglichkeit eines USA-Austausches bietet. Ich denke sehr gerne an die Zeit zurück.
Talitha, Q1
KLS „Leo“ goes USA 2025
Dieses Jahr fand, wie jedes zweite Jahr, der USA-Austausch nach Cheshire, Connecticut an der Königin Luise Schule statt. Da ich dieses Jahr dabei war, wollte ich einfach mal gerne über meine Erfahrungen berichten und den jüngeren Schülern, die vielleicht auch planen an diesem Austausch teilzunehmen, ein Eindruck machen, wie der Schüler:innen-Austausch überhaupt abläuft.
Dieser Austausch ist ein Angebot, dass die Königin Luise Schule schon seit sehr langer Zeit anbietet. So wie ich es verstanden habe, gibt es diesen schon seit den neunziger Jahren.
Da der Austausch nur alle zwei Jahre stattfindet, nehmen Schüler von der Oberstufe und der Q1 dran teil. Das kann schon dazu führen, dass manchmal bis zu 50 Schüler:innen versuchen, sich zu bewerben. Am Ende fahren aber meistens ca. 15 Schüler mit. Der Bewerbungsprozess beginnt schon ein halbes Jahr vorher, die Dauer des USA Austausch beträgt circa 2-3 Wochen.
Für mich war es einfach eine unglaubliche Erfahrung, in den USA zu sein, die Leute kennen zu lernen und die Atmosphäre zu genießen. Das hatte schon etwas sehr Besonderes an sich. Vor allem die letzten drei Tage in New York waren für jemanden wie mich, der noch nie außerhalb Europas gereist war fast schon magisch, es war so, als ob ich in einem der vielen Filme wäre, die in dieser Großstadt spielen.
Speziell war der USA-Austausch aber auch noch aus einem anderen Grund. Denn der Tag der Anreise fiel ausgerechnet auf meinen Geburtstag. Anfangs etwas enttäuscht, lernte ich jedoch auch die vielen positiven Aspekte daran kennen. Aufgrund des Fluges entgegen der Zeitrichtung verlängerte sich dieser Tag nämlich von 24 auf 30 Stunden. Der Tag der Anreise war zwar insgesamt anstrengend und von einer angespannten Stimmung geprägt, da wir ein paar Sorgen wegen der Einreise hatten, doch insgeheim waren wir schon sehr gespannt und neugierig. Nach dem Flug konnten uns eigentlich alle darauf einigen, dass dieser sehr schnell vergangen war, und die Einreise bereitete uns dann doch keine Probleme.
Anschließend fuhren wir mit dem Zug nach New Heaven, wo wir von unseren Gastfamilien empfangen wurden. Zuvor hatten ein paar von uns schon amerikanische Schüler in Deutschland empfangen, und kannten ihre Austauschpartner deshalb schon besser. Für die anderen war das jedoch der erste Moment, in dem sie die Personen das erste Mal trafen, mit der sie die nächsten Wochen gemeinsam verbringen würden. Da es schon Abend war, waren die meisten von uns, sobald sie zuhause waren, sehr müde.
In den nächsten zwei Wochen lernten wir das Leben in den Gastfamilien und damit eine andere Kultur kennen. Wir alle kamen aus unserem gewohnten Alltag in Deutschland und hatten die Chance, das Leben von Leuten auf der anderen Seite der Welt kennen zu lernen. Für mich war das eine sehr prägende Zeit. Trotz kultureller Unterschiede mussten wir versuchen, zurecht zu kommen. Und ich hatte das Gefühl, dass wir das Leben so auf eine ganz andere Weise genießen konnten.
Meine Gastfamilie (und ihr Hund) war unglaublich nett und ich und mein Austauschschüler haben uns sehr gut verstanden. Generell habe ich das Gefühl, dass jeder deutsche einen passenden amerikanischen Schüler zugeordnet bekam. Zugeordnet bekommt man seinen Schüler, in dem die Profile, die man im Bewerbungsprozess erstellt, mit dem Profil der amerikanischen Austauschschüler verglichen werden.
Besonders war auch die Schule, da wir im Unterricht dabei waren und so Fächer kennenlernen durften, welche es in Deutschland gar nicht gibt. Britische Literatur, Psychologie und Computer Essentials – manche Schüler waren sogar in Mathe, Basteln oder Kochen dabei. Mich persönlich haben auch die vielen Aktivitäten nach der Schule sehr überrascht. So hatte mein Austauschschüler Cooper fast jeden Tag Marching Band, was für mich als Trompeter natürlich super zu erleben war.
In Amerika hatte ich eine Zeit voller Highlights, nicht nur fuhr ich nach Boston – eine Stadt, die ich für unterschätzt halte, durfte einen Tag an der Universität meines Gastvaters verbringen und besuchte viele tolle Museen. Auch lernte ich durch die Konstellation unter uns deutschen Schüler durch diese Schule viel besser kennen.
Die schönen Seiten von Amerika, man mag von Politik halten, was man will, überstrahlen einfach alles: Die Menschen, die einen jeden Tag nett begrüßen, das Wetter, die Pop-Kultur und die ikonischen Orte. Am Anfang des Austausches hatte ich mich ehrlich gesagt, am meisten auf New York gefreut, aber die Zeit in Connecticut war wirklich eine unglaubliche, voller Highlights. Nicht nur die Ausflüge nach Boston und Yale oder das Footballspiel waren super, nein, auch das Leben an sich und jeden Tag aufzuwachen und zu wissen, dass man in Amerika ist.
Die letzten Tage in New York waren das Highlight, schade ist nur, dass das Wetter die letzten beiden Tage überhaupt nicht mitgespielt hat und meine Kleingruppe am zweiten Tag in Chinatown etwas über den Tisch gezogen worden ist. Nächstes Mal würde ich zwar nicht wieder dort hingehen, aber alle anderen Highlights, wie Ellis Island und die Freiheitsstatue übertrafen sogar meine Erwartungen. Fakt ist aber, dass man Jahre in New York verbringen könnte und immer noch Sachen für sich neu entdeckt, an jeder Ecke, an jedem Haus. Die Augen sehen sich einfach nicht satt.
Trotz einiger stressigen Situation schafften wir es am letzten Tag noch rechtzeitig zu unserem Flug und da ich fast den ganzen Flug verschlief (leider auch das Essen samt Nachtisch) fühlte es sich an, als ob der Flug keine 2 Stunden gedauert hatte.
Glücklicherweise war auch der Jetlag, den mir Leute vorher als Horror ausgemalt hatten, viel milder als gedacht. Jetzt, wo die Schule wieder begonnen hat, blicke ich auf diese Zeit als eine voller Abenteuer zurück. Ich spreche meine wärmste Empfehlung für Schüler:innen der zukünftigen Oberstufe aus, an diesem Austausch teil zu nehmen. Danke KLS!
Leo, Q1