Lebendige Erinnerungen an vergangene Zeiten durch unsere Patenschaft
Am 8. November 2024 fand im PZ der Königin-Luise-Schule die Gedenkfeier für die vertriebenen jüdischen Schülerinnen unserer Schule statt. Die Feier begann mit einer Ansprache unserer Schulleiterin Frau Flink. Sie bedankte sich für die Teilnahme unserer über 250 Schüler:innen, die über ehemalige jüdische Schülerinnen unsere Schule recherchierten. Uns beeindruckte, wie viele Kinder und Jugendliche sich für das Schicksal der jüdischen Mädchen und ihren Familien interessierten. Kurz darauf kam der langjährige Leiter des Projektes, Herr Dr. Erkelenz, der über die Stolpersteine und die aktive Erinnerung an die NS-Zeit speziell an unserer Schule erzählte. Er berichtete von den Schicksalen unserer ehemaligen Schülerinnen, ihren Schullaufbahnen, ihre Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland, häufig ohne ihre Familien. Stolz fuhr er fort über die Recherchearbeit unserer jetzigen Schülerschaft und über die Biografien dieser Schülerinnen. Nicht nur die Oberstufe in den Geschichtsprojektkursen, sondern auch Schüler:innen aus der achten Klasse forschen über das Leben der Mädchen, von denen die meisten die sinnlos und früh sterben mussten. Mit ihren dokumentierten Biografien und mit Stolpersteinen denken und erinnern wir an sie. So auch an diesem Morgen, als die Stolpersteine für 10 jüdische Mädchen an unserer Schule verlegt wurden. Wir durften die Patenschaft von Margot Rosenthal übernehmen. Wie die anderen jüdischen oder halbjüdischen Mädchen musste sie 1938, wie wir in den Vorträgen unserer mit Schülerinnen der Q 2 erfahren konnten, die Schule vorzeitig verlassen. Ganze zweieinhalb Jahre war sie auf der Flucht und gelangte schließlich über Italien und Venezuela in die USA. Margots Schicksal ist nur eine von vielen, die unsere Schülerinnen lange recherchiert und festgehalten haben. Alle Biografien finden sich auf der KLS-Website.
Natürlich waren wir stolz, als Karla und Stephen für uns auf der großen Bühne die Urkunde für den Stolperstein und ein Foto von Margot Rosenthal entgegennahmen. Dennoch verließen wir die Gedenkfeier mit vielen Gedanken und einem etwas mulmigen Gefühl. So gingen wir noch einmal zu den Stolpersteinen vor unserer Schule und waren uns einig, alles dafür zu tun, dass so etwas wie im Nationalsozialismus nie wieder passiert.
Leni S., Jonathan, Malou und Laura, 6b