Luise schaut sich im eigenen Haus um

Fliesen, Fliesen, nichts als Fliesen. Blaue Fliesen, gelbe Fliesen, rote Fliesen, graue… richtig: Fliesen. Aber es gibt so viel mehr in einem alten Denkmal wie der Königin-Luise-Schule zu entdecken, nämlich die aus den Ende der fünfziger Jahre verwendeten Materialien, den Farben und dem Mobiliar. In dezenten Pastelltönen hatten der damalige  verantwortliche Architekt Peter Friedrich Schneider und der Künstler Georg Meistermann das Hauptgebäude hell und freundlich in Szene gesetzt. Überhaupt besticht die Architektur der Schule durch die beiden lichtdurchfluteten Gebäudeteile, deren Treppenhaus sich durch die besondere Gestaltung der Fensterformen sowohl innen als auch außen auszeichnet. Aufgrund des besonderen Denkmalschutzes für diesen Teil des Gebäudes wird auf eine Doppelverglasung verzichtet. Das Augenmerk liegt auf der Erhaltung der Farben und Formen der damaligen Architektur und Gestaltung. Das konnten heute interessierte und beeindruckte Lehrkräfte der KLS von der Bauleitung erfahren. Wie an einem Beispielklassenraum sichtbar wurde, konnten beim Rückbau zarte gelbe, mintfarbene, graue oder lilafarbene Pastelltöne entdeckt werden, die nun wieder, wie vor über 60 Jahren, in die Schule zurückkehren und für eine frische und angenehme Atmosphäre sorgen werden. Um die Statik des alten Gemäuers den Anforderungen einer aktiven Schulgemeinde entsprechend zu stärken, wurden u.a. die Kassettendecken mit zusätzlichen Stahlträgern und mit Spritzbeton versehen.

Je nach ursprünglichem Zustand wurden Klassen- oder Arbeitsräume vergrößert oder verkleinert, Fliesendekore wiederbelebt oder Ausstellungsvitrinen transparent zwischen Klassen und Fluren wiederhergestellt. Wenn auch nicht ganz barrierefrei, so werden die drei Etagen im Altbau mit einem von außen angebrachten Aufzug begehbar sein.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Aufgrund der Aufbauhöhe und der Gewährleistung muss sich die Hausherrin Luise nunmehr mit mokkafarbenem Linolium zufrieden geben – ein großer Verlust auch im Sinne des Denkmals, denn das Parkett im Altbau war ein wesentliches, innenarchitektonisches Charakteristikum der Königin-Luise-Schule.

Nicht mehr lang – Mitte 2025 ist es dann soweit, dann findet der lang ersehnte Umzug statt. Auch dafür war diese von der stellvertretenden Schulleiterin Sinje Faßbender organisierte Begehung besonders wichtig, denn schon jetzt machen sich die KLS-Lehrkräfte Gedanken über die pädagogische Ausrichtung und Nutzung des Alt- und des Neubaus. Wir sind freudig gespannt!

Zurück