Musique concrète – Die Sound-Welt der KLS – ein Projekt des GK Musik der Q1

Innerhalb des Musikunterrichts der Q1 haben wir uns mit dem Thema Musique concrète auseinandergesetzt. Nachdem wir uns mit dem Thema und einzelnen Stücken beschäftigt hatten, hieß es nun selbst ein Musikstück zum Thema “KLS” zu komponieren.

Hierfür sollten wir uns alltägliche Sounds aus der Schule zunutze machen. Auf der Suche nach Sounds für unsere Kompositionen haben wir die Schule ganz neu erkundet und zunächst viele Ideen gesammelt.

Als wir dies getan hatten, ging es damit weiter ein Konzept zu planen und die Sounds mithilfe der Schul-iPads zu bearbeiten und zu einem Projekt zu entwickeln. Dabei hat jede Gruppe einen ganz individuellen Weg gewählt. Wir haben die Sounds z.B. durch Loops, Reverse, Reverb oder Delay / Echo und andere Effekte so verändert, dass viele unterschiedliche Kompositionen, die viele verschiedene Aspekte unserer Schule musikalisch darstellen sollen, entstanden sind. Darunter der Schulstress, die Pausen oder auch der Schulalltag an sich. Manche entschieden sich dazu, aus den Sounds einen Beat zu erstellen, andere ließen die Geräusche für sich sprechen. Auch wenn alle Gruppen zu individuellen Ergebnissen kamen, hat sich ein Sound bei allen Stücken durchgesetzt: unsere Schulklingel.

Der Musikkurs der Q1 wünscht viel Spaß beim Zuhören und Entdecken!

verfasst von Carlotta & Lotte

 

1- Prestavka

Für unser Werk in der Reihe Musique concrète haben wir den Titel Prestavka gewählt. Der Name ist dem Slowakischen entlehnt und soll eine Hommage an den slowakischen Musique concrète Musiker Jozef Malovec sein. Prestavka heißt ins Deutsche übersetzt “Pause” und genau um diese geht es in unserem Stück. Zur Gestaltung unseres Stücks haben wir mehrere Geräusche aus unserem Schulalltag verwendet oder die diesem nahe liegen und haben ein musikalisches Klangbild geschaffen, welches unserer Meinung nach nicht nur angenehm zu hören ist, sondern auch von hoher Symbolik ist. Dabei beginnt die Rhetorik schon im Titel, die Antithese, dass eine Pause ein derartig lebhaftes Klangbild erschafft, mag auf den ersten Blick widersprüchlich wirken. Schließlich ist die Pause doch eine Zeit der Ruhe, jedoch ist das selten der Fall. Man ist Unterwegs zum nächsten Kurs, zur Klausur oder zum Supermarkt, um sich Kaffee oder etwas zu Essen zu holen. Unser Stück versucht darzustellen, wie so manch eine Person an der Schule diese Zeit wahrnimmt. Eine 20-minütige Phase des Sich-Eilens, Kaufens und Konsumierens. Das Ende tritt dann genauso abrupt ein, wie es in der Schule kommt und wird vor der Klingel mit einem finalen Atem Zug besiegelt.

Valentin und Kian

Musique concrète Datei 1


2- Schulschluss

Vor Beginn des Stücks werden die verwendeten Geräusche einzeln abgespielt, um dem Hörer zu zeigen, womit gearbeitet wurde. Es wurden nur acht verschiedene Geräusche benutzt, welche alle in der Schule aufgenommen wurden. Die Melodien, welche aus zwei verschiedenen klingenden Fahrradklingeln besteht, stellt die Schüler dar, die nach dem Schulschluss nach Hause fahren. Auch die Percussion-Elemente bestehen aus Sounds, die in der Schule aufgenommen wurden: Die Hi-Hat wurde aus dem Drehen des Spindgriffs produziert. Die Kick ist das Wiederverschließen des Spindes. Die Clap ist eine Tür, welche geschlossen wird. Auch zwischendurch hört man immer wieder einzelne Quietschgeräusche welche von sich schließenden und öffnenden Türen stammen. Die Percussion Elemente bestehen also komplett aus Geräuschen, welche man nach Schulschluss hört. Im Intro können außerdem leise Stimmen gehört werden.

Die erste Melodie ist sehr einfach aufgebaut. Das Grundgerüst besteht aus vier Noten, welche dann im Laufe des Stücks umgedreht oder in der Tonlage verändert, also transponiert werden. Die zweite Melodie besteht aus Akkorden, welche komplexer und in einer ähnlichen Tonlage sind wie die erste Melodie, und aus einer Melodie im Hintergrund.

Dazu gibt es noch zwischen der ersten und der zweiten Melodie einen Tempowechsel von 168 bpm runter zu 122 bpm.

Jarno, Nils und Konrad

Musique concrète Datei 2

 

3- Schultag an der KLS

Unsere Idee war es, mit Sounds, die in der Schule wahrzunehmen sind, einen Schultag an der KLS in einem Musikstück darzustellen.

Unsere Sounds sind zum einen die Schulklingel, die ganz real den Schultag einleitet und diesem ebenso ein Ende setzt. Das Drücken eines Lichtschalters, ein laufender Wasserhahn, der die Pausen symbolisiert, das Zufallen der Türen im Interimsgebäude, das nun seit geraumer Zeit zu unserem Schulalltag gehört und das Rasseln eines Schlüssels, alles typische Geräusche eines Schultags.

Unser Stück startet wie jeder Schultag mit der Schulklingel, die uns zeigt, dass der Unterricht beginnt. Das ist der Grund, warum wir die Klingel hier als Einleitung genutzt haben.

Es geht weiter mit dem Drücken des Lichtschalters, wie auch morgens im Klassenraum, wenn erst einmal das Licht angemacht wird. Die Variation der Geräusche formen den weiteren Tagesverlauf. Künstlich kreiertes Durcheinanderreden, Schlüssel der Lehrer und Lehrerinnen, Pausenzeiten und als Abschluss des Tages, wie auch an der KLS, erklingt noch einmal die Schulklingel.

Die Sounds haben wir auf verschiedene Weise verändert: Wir haben sie zum Beispiel kürzer gemacht, sie gedämpft und mit Echo oder Hall versehen, sie transponiert (höher oder tiefer gemacht), sie im Loop ablaufen lassen oder rückwärts abgespielt.

Ebenso haben wir bei unserer Komposition zunächst einmal viel ausprobiert, auch mit anderen Sounds, um ein Gefühl für das Arbeiten mit Garage Band zu bekommen. Hierdurch entstanden mehrere Anläufe, von denen wir viele wieder verworfen haben. Besonders aus dem Grund, dass man beim Komponieren eines Stückes im Normalfall das Bedürfnis hat, eine Melodie zu kreieren, die sich schön anhört. Aus diesem Grund fiel es uns teilweise schwer etwas zu erstellen, womit wir zufrieden waren. Hierdurch kam es dazu, dass die direkte Wiedererkennung der Geräusche im Bezug zur Schule und das Typische der Musique concrète etwas darunter gelitten haben. 

Als Erfolg können wir allerdings verbuchen, dass wir trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der App bspw. bezüglich der Bedienung und den Möglichkeiten, am Ende „den Dreh raus hatten“ und die Funktionen, die man verwenden konnte auch zu unserem Vorteil nutzen konnten. 

Ebenso haben wir jetzt ein genaueres Verständnis der Musique concrète, da das eigene Arbeiten dazu beigetragen hat, die Idee hinter dem Konzept zu verstehen.  

Trotz anfänglicher Skepsis, dass auch einzelne Geräusche, die unseren Alltag begleiten, in ihrer grundlegenden Form zu Musik werden können, ist uns dies innerhalb dieses Projekts geglückt. Wir haben ein Stück komponiert, das unserer Idee von Musique concrète entspricht und die Geräusche eines für uns typischen Schultages enthält.

Lotte und Carlotta

Musique concrète Datei 3

 

4- Journey - Jasper

Die Komposition mit dem Namen „Journey“ vereint Techniken aus der Musique contrète und aus der modernen elektronischen Musik mit dem Ziel eine sich stetig verändernde musikalische Atmosphäre zu erschaffen, welche sich mit einer Reise und den damit verbundenen Erlebnissen vergleichen lässt.

DIE IDEE

Der Grundgedanke, welchen ich bei diesem Projekt verfolgt habe, war, aufgenommene Geräusche so zu verändern, dass sie wie Instrumente der elektronischen Musik klingen und somit äußerst nützlich für die Kreation von harmonischer Musik sind. Darüber hinaus habe ich mit meiner Komposition nicht versucht den Schulalltag darzustellen, stattdessen bin ich der Idee der Kreation elektronischer Musik gefolgt. Dies ist auch der Grund, warum ich diesem Projekt den abstrakten Namen „Journey“ gegeben habe. Der Name lässt sich nämlich genauso wie das Musikstück selber nur in einer abstrakten Weise mit der Schulzeit in Verbindung bringen. Ebenso wie eine Reise hat dieses Musikstück Höhen und Tiefen und bringt Veränderung mit sich und die Erstellung der Komposition hat sich selbst wie eine Reise angefühlt. Zusätzlich lässt sich der Verlauf des musikalischen Werkes mit vielen Prozessen in Verbindung bringen, wie z.B. der Findung des Themas meiner Facharbeit.

UMSETZUNG

Zuerst habe ich Geräusche auf dem Schulgelände aufgenommen und diese auf verschiedene Weisen bearbeitet, z.B. habe ich aus einem Schulplaner eine Bass Drum gemacht oder aus Türgeräuschen ein Fundament für alle anderen Spuren geschaffen. Parallel dazu habe ich in einem anderen Projekt klassische Instrumente verwendet, um die Noten zu komponieren, um diese anschließend auf meine selbstgeschaffenen, aus Geräuschen entstandenen Instrumente der modernen Musik zu übertragen. Beim Bearbeiten der Geräusche habe ich verschiedene Techniken zum Manipulieren benutzt, z.B. Sampling (eine Methode, um die Tonlage der Geräusche zu verändern), Höhen- und Tiefen-Bearbeitung, Anordnung und Wiederholung an angemessener Stelle etc. Zum Schluss habe ich mit dem FX-Tool verschiedene Filter über die Spuren gelegt, welche das Stück abrunden.

SCHWIERIGKEITEN UND ERFOLGE

Ich hatte zuerst Probleme geeignete Geräusche für meine Melodie zu finden, dennoch ist es mir schlussendlich gelungen, in dem ich die Tonspuren als Ganzes und nicht nur die Klänge verändert habe und in einem Graph-Editor von GarageBand, die hohen, mittleren und Basstöne so verändert habe, dass die Spuren wie Synthesizer aus der elektronischen Musik klingen. Darüber hinaus hat es sich auch als schwierig erwiesen, die Noten direkt auf meine erschaffenen Instrumente zu übertragen, da die verschiedenen Geräusche auch nur für verschieden Frequenzbereiche geeignet sind. Dies hatte zur Folge, dass die Noten angepasst werden mussten, um ungewollte Geräusche zu vermeiden und eine angepasste Atmosphäre zu erschaffen.

AUFBAU

Die Musique contrète Komposition besteht aus 17 Tonspuren, 14 davon haben verschiedenste Anwendungsbereiche, 2 davon sind Aufnahme-Spuren, welche für den rhythmischen Aufbau (für die Perkussion) wichtig sind, und eine Tonspur fungiert als Filter, welcher das musikalische Werk als Ganzes manipuliert. Grundlegend wurden Geräusche von den Treppen, einer Heizung, einem Stift, einem Schulplaner, einem Türöffner von einer Metalltür und den Schulhof-Pausen verwendet. Das Stück fängt unscheinbar an: die Schulklingel erklingt. Sie ist aus zwei Gründen ein wichtiger Bestandteil der Komposition: Die Klingel ist das Tertium Comparationis dieser musikalischen Parabel und erschafft somit eine direkte Verbindung zwischen der Schulzeit und dieser Musik, und die Schulklingel wurde auch als Indikator für Veränderungen in dem Stück verändert. Der Aufbau besteht aus einem Part A, einem folgenden Part B, welcher sich stark von Part A unterscheidet, ohne die musikalische Atmosphäre negativ zu beeinflussen, und einem Part A’, welcher wieder ähnlich klingt wie Part A, aber trotzdem nicht identisch ist.

Viel Spaß beim Hören der „Journey“!

Jasper

Musique concrète Datei 4


5- The last day of school

 

Was soll das Stück darstellen? Das Stück soll den Ablauf eines letzten Schultages vor den Ferien darstellen. Zu Beginn des Stückes hört man die Klingel, die den Beginn des Schultages darstellt. Zum Schluss hört man die Klingel noch einmal, worauf ein Durcheinander folgt.

Aufbau:

Das Stück ist ca. vier Minuten lang und umfasst drei Abschnitte: Abschnitt A mit 48, Abschnitt B mit 32 und Abschnitt C ebenfalls mit 32 Takten. Es beginnt mit den Sounds einer Klingel, einer Flur-Tür und einer Heizung. Es werden Techniken wie Sampling und Echo benutzt, um die Rhythmen und die Höhen der Töne zu verändern. Außerdem werden die Rhythmen geloopt, um einen Beat entstehen zu lassen. Es folgen Sounds einer umkippenden Cola Flasche, eines vorgezogenen Vorhangs und der Schulklingel im Abschnitt B. Im Abschnitt C wird noch einmal ein neuer Rhythmus mit dem Sound einer Heizung kreiert. Dieser wird mit Hilfe von Transposition und Quantisierung verändert. Zum Schluss hört man noch einmal die Klingel, die Geräusche eines Stuhls und des Zusammenpackens, was die Geräuschkulisse des Durcheinanders nach Schulschluss bilden soll.

Wirkung:

Der Anfang wirkt durch die Schulklingel wie der Start eines Schultages. Der Rhythmus im ersten Abschnitt erzeugt eine eher positive und dadurch aufmunternde Stimmung, was auf den letzten Schultag hinweist. Im Laufe des Stückes klingt es aber immer negativer, durch das Verwenden von immer tieferen Tönen, was darauf schließen lässt, dass die Schüler und Schülerinnen immer ungeduldiger die letzten Minuten des Schuljahres erwarten.

Arda

Musique concrète Datei 5


6- Die Unterrichtsstunde

Wir orientieren unsere Komposition an einer alltäglichen Unterrichtsstunde an der KLS. Das An- bzw. Ausschalten von OHPs symbolisiert den Anfang und das Ende einer Unterrichtsstunde. Neben der üblichen Schulatmosphäre, die sich durch das ganze Stück zieht, hören wir alle 20 Minuten den Baustellenlärm beim Lüften. Außerdem haben wir weitere typische Elemente des Unterrichts eingebaut, wie zum Beispiel das Schreiben an einem Whiteboard oder das Rascheln von Papier. Unsere aufgenommenen Geräusche haben wir multipliziert, indem wir sie synthetisiert, länger beziehungsweise kürzer gemacht haben, Loops eingebaut und verzerrt haben. Dadurch werden die Geräusche entfremdet und bekommen einen neuen Charakter. Insgesamt wurden 6 Geräusche verwendet.

Emma, Selina, Sissy

Musique concrète Datei 6


7- Der Tag

Unsere anfängliche Idee war die Rekonstruktion eines ganzen Schultages, welchen wir auf musikalisch erzählen wollten. Zu der Rekonstruktion gehören mehrere Abschnitte, welche wir mittels verschiedener Klänge umgesetzt haben. Zuerst kam die Idee, durch die Schulklingel Abschnitte zu schaffen, welche eine klare Trennung der einzelnen Teile vorgeben. Somit soll der Zuhörer genau differenzieren können, wann ein Abschnitt anfängt und wann jener in einen anderen mündet. Diese Idee haben wir allerdings aus musikalischer Sicht verworfen, da wir die Klingel als zu laut und störend für den Zuhörer empfanden. Die Idee, welche uns danach kam, war, nicht einen ganzen Schultag zu simulieren, sondern einen zufällig gewählten Ausschnitt eines Schultages. Wir entschieden uns für diese Idee, damit mehr Interpretationsspielraum für den Hörer bereitsteht. Die Umsetzung erfolgte durch mehrere Aufnahmen. Wir nahmen Kindergeschrei aus den Gängen, die Stimme einer unserer Lehrer sowie mehrere Variationen verschiedener Geräusche aus der Pause auf. Die wichtigsten Geräusche sind im Besonderen das Ticken einer Uhr, Schreiben mit Kreide an der Tafel und das Öffnen eines Fensters. Unser Stück besteht aus einem Fundament, welches durch das Ticken der Uhr ausgedrückt wird. Dieses Ticken symbolisiert die Zeit, welche vergeht und welche einem wie eine gefühlte Ewigkeit vorkommen kann. Dieses Fundament wird verstärkt durch Kindergeschrei bzw. Geräusche aus den Gängen. Die Geräusche wurden teilweise von uns rückwärts abgespielt, um ihnen eine gewisse verstörende Note zu geben. Eine Art von „Horror“ sowie Angst soll das Geschrei symbolisieren, welches teilweise auch von Schülern wahrgenommen wird. Der Lehrer ist in seiner Funktion als Antagonist zu verstehen, welcher den stereotyp „bösen“ Lehrer abbilden soll. Der Anfang des Stückes wird von der Uhr eingeleitet, gefolgt von Kindergeschrei. Nach ungefähr einer Minute folgt eine kurze Pause, welche sich als Wechsel des Ortes als auch als Wechsel des Geisteszustandes verstehen lässt. Das danach eintretende Kreide- und Fenstergeräusch wirkt im Gegensatz zum Kindergeschrei leiser und soll eine gewisse Ruhe symbolisieren. Diese Ruhe wird aber immer wieder vom Fensteröffnen gestört. Diese Öffnung steht für das Verlangen nach Freiheit. „Das musikalische Ich“ kann die Kreide nicht mehr hören und entwickelt angstähnliche Zustände, welche durch das Fensteröffnen nur verstärkt werden. Das Stück wird währenddessen vom Ticken der Uhr und dem Vergehen der Zeit begleitet.

David, Denis, Rojhat

Musique concrète Datei 7


8- In meinem Kopf

Unsere Komposition zum Thema „musique concrète“ beschreibt einen Schultag bzw. eine Unterrichtsstunde mit stressigen, immer wiederkehrenden Gedanken, die einen vom Unterricht ablenken. Wir haben uns folgende passende Situation dazu überlegt:

Es ist 8:15 Uhr und der Unterricht beginnt gleich. Müde blickst du durch die Klasse und versuchst dich an den Inhalt der letzten Stunde zu erinnern. Es klingelt. Der Unterricht beginnt. Dein Lehrer betritt die Klasse und eine eher uninteressante Stunde beginnt. Plötzlich fällt dir ein, dass du heute in der 9. Stunde ein Referat in Mathe halten musst. Nervös fängst du an mit dem Bein zu wippen.

Du stellst dir deinen Tag vor: 8 Stunden liegen vor dir. Du wirst wahrscheinlich in jeder Unterrichtsstunde an das Referat in der letzten Stunde denken. Highlight deines Tages sind die Freistunden mit deinen Freunden, in denen du kurz abschalten kannst. Doch in der 9. Stunde wartet das Grauen auf dich!

Urplötzlich reist dich ein Vogelgezwitscher aus deinen Gedanken, die Stunde ist vorbei und damit auch dieser Tagtraum.

Diese ablenkenden Gedanken, in denen die ganze Zeit um den Schultag gekreist ist, werden in unserer Komposition durch den stetigen Beat der sich schließenden Tür symbolisiert. Die anfänglichen Geräusche eines Markers auf der Tafel oder dann das stetige Schreiben, welches immer mehr in den Hintergrund rückt, stehen hier für den Unterricht. Man möchte sich auf den Lehrer konzentrieren, aber kann diese Gedanken nicht abstellen. So konkurrieren der Beat und der schreibende Stift um Aufmerksamkeit. Die Geräusche des schreibenden Stiftes mussten wir als einziges absichtsvoll produzieren, jedoch war dies für uns die perfekte Ergänzung zu den aufregenden und durcheinanderklingenden Gedanken. Im Laufe des Stückes wird der „Kampf“ um Aufmerksamkeit dadurch deutlich gemacht, dass das Verhältnis zwischen störenden Gedanken und dem Unterrichtsgeschehen sich immer verändert. Anfangs beginnen beide sehr laut und dominant im Vordergrund, manchmal ist nur ein Beat oder sind weitere Geräusche vom Klopfen an einer Tür oder raschelnden Blättern zu hören. Und dann wiederum gibt es auch Momente, in denen die Aufmerksamkeit ganz auf den Lehrer, symbolisiert durch den schreibenden Stift, gerichtet ist.
Sowohl auf die Schulklingel als auch auf das Vogelgezwitscher am Ende haben wir einen starken Hall gelegt, da das noch einmal unterstreicht, dass dies alles ein Teil der Gedanken ist oder eben ein kaum noch wahrzunehmendes Hintergrundgeräusch des wirklichen Lebens.

Nele, Yael, Milena

Musique concrète Datei 8


9- Montag

Jeder kennt es: man wird am Montagmorgen unsanft von seinem Wecker geweckt, man steht auf und hat keine Lust jetzt in die laute und stressige Schule zu gehen. In unserem Stück wird dieser von Stress und Lärm geprägte Alltag im Stil der durch Pierre Schaeffer geprägten „Musique concrète“ dargestellt. Dazu benutzen wir Geräusche wie das Läuten der Schulglocke, das Zufallen der Spindtür oder etwa den Lärm der aktuell bestehenden Baustelle neben dem Schulgebäude, das wir aber bald beziehen dürfen. Diese werden wie üblich höher, tiefer oder auch rückwärts abgespielt. Des Weiteren benutzen wir Effekte wie Reverb (Hall) oder Delay (Echo). Unser Stück ist nach einem Schultag strukturiert, die Schulstunden machen sich durch eine eher ruhige Ambiance bemerkbar, die Pausen durch das Läuten der Glocke und den Lärm der Kinder. Des Weiteren benutzen wir zufallende Spindtüren und ein zuklappendes Buch als eine Art Grundrhythmus. Der sich zuspitzende Stress wird durch die Steigerungen der Lautstärke und Sequenzierung der Kinderstimmen dargestellt und endet in einer schnellen Auflösung, der die Erleichterung beim Gehen aus dem Schultor symbolisiert. Nun hat man den angespannten Start in die Woche überstanden und es bleiben nur noch vier entspanntere Schultage bis zum Wochenende!

Arthur und Noah

Musique concrète Datei 9


10- Tag X

In unserer Musique concrète Komposition möchten wir unseren Tagesablauf an der Königin Luise Schule musikalisch wiedergeben. Dafür nutzen wir verschiedene verzerrte alltägliche Geräusche der KLS, unter anderem den Sound einer schließenden Tür oder den eines Schlüssels. Hierzu haben wir diese Geräusche aufgenommen und diese mithilfe von Verfremdungstechniken verändert und aneinandergereiht. Dadurch wird Individualität gewährleistet, auch wenn andere Gruppen ähnliche Sounds verwenden. Ein Sound ist hierbei so gut wie dauerhaft präsent: „Der Wasserhahn“. Abgesehen von musikalischem Einfluss, welcher die Komposition voluminöser erklingen lässt, ist „der Wasserhahn“ ein Symbol für den Einfluss der Corona-Pandemie auf unseren Schulalltag, da das Händewaschen ein wichtiger Teil der Hygienemaßnahmen ist. Diese Komposition steht ebenfalls stellvertretend für alle anderen Schülerinnen und Schüler, da jede und jeder sich mit den Klängen identifizieren kann. Die vielen verschiedenen Sounds erzeugen eine schnell wechselnde Atmosphäre in unserer Komposition. Das soll die vielen verschiedenen Aufgaben und Fächer an der KLS symbolisieren. Der Titel dieser Komposition hat einen kreativen Hintergrundgedanken: unsere Komposition stellt einen beliebigen Tag an unserer Schule dar. Dies spiegelt die Variabel X im Titel wider.

Viel Freude beim Hören unserer Musik!

Armin, Dilsat, Gaetano

Musique concrète Datei 10

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