Ein Pädagogischer Tag, zwei Fortbildungen, viele Impulse und Ideen für die KLS

In der Schule wird gelernt! Deutsch, Mathe, Bio, Sport und… Rassismus. Wie bitte? Nicht im Ernst? Doch, auch das, würden Rassismusforscher sagen. Denn sie wird nicht in die Wiege gelegt, sondern ist Teil unserer Sozialisation und damit auch erlernt. Die Hälfte des KLS-Kollegiums hat sich am 31. Oktober 2022 mit dem Referenten, Prof. Dr. Karim Fereidooni, von der Ruhr-Universität Bochum auf den Weg gemacht, diese These zu durchleuchten. Von der Aufklärung bis hin zu aktuellen Rassismusfragen wurde ein großer Bogen gespannt. Und dabei hat Fereidooni den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen gleich auf den Zahn gefühlt: „Was bedeutet eigentlich Rassismus? Gibt es Rassen? Oder Ethnien?“ Viele Erklärungsversuche, kein eindeutiges Ergebnis und gleichzeitig eine gemeinsame Erkenntnis: Wir fühlen uns bei den Definitionen genauso unsicher wie bei dem gesamten Thema Alltagsrassismus. Und genau das war die Frage des knapp sechsstündigen Seminars: Warum ist es so schwierig, über Rassismus(-erfahrungen) zu reden? Die Bürde der Lehrkräfte ist jedoch auch eine andere: Wie erkenne ich Rassismen im (Schul-)Alltag und wie schaffe ich es, rassismusfrei zu handeln und zu sprechen? Während sich die meisten Pädagogen einen freien, souveränen Umgang damit wünschen, fühlen sie sich gleichzeitig gehemmt, um bloß nichts falsch zu machen. Mit wissenschaftlichem Know how, vielfältigen Studienergebnissen, Beispielen aus dem Schulalltag und eigenen Anekdoten hat der ehemalige Deutsch- und SoWi-Kollege Fereidooni nicht nur Berührungsängste abgebaut, sondern alle Lehrkräfte eindrucksvoll sensibilisiert. Und daraus sind bereits sehr viele schöne Ideen für den zukünftigen Schulalltag an der KLS entstanden. Jetzt schon wollen viele KLS-Lehrkräfte eine weitere vertiefende Fortbildung zu diesem komplexen Thema machen.
Die andere Hälfte des Kollegiums wird den Workshop im Februar nächsten Jahres machen. Sie kann gespannt sein!


Am selben Tag fand außerdem ein Workshop zum Thema „Digitale Transformation und zeitgemäße Bildung“ statt, für den wir den Referenten Georg Schlamp aus München gewinnen konnten. In seinem Vortrag stellte Schlamp die Herausforderungen des Lernens unter den Bedingungen der Digitalität dar. Viele Einflüsse, denen Jugendliche und Kinder heute insbesondere durch Social Media ausgesetzt sind, bekommen Erwachsene und auch Lehrkräfte kaum mit. Zugleich betonte er: „Das geht auch nicht mehr weg!“. Deshalb stellte er Konzepte und unterrichtspraktische Beispiele vor, um das zeitgemäße Lernen mit dem Ziel der Förderung der „4 K“:  Kreativität, Kollaboration, Kommunikation und kritisches Denken sinnvoll umzusetzen. Wir dürfen alle gespannt sein auf die Umsetzung an unserer KLS.

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