Von Weltraumschrott bis Lukas Podolski: dpa-Journalist Christoph Driessen besucht die „Luise“-Redaktion

Christoph Driessen, Leiter des Kölner Büros der Deutschen Presseagentur, gewährt bei seinem Besuch an der KLS Einblicke in seinen Berufsalltag. Mit der Redaktion unserer Schulzeitung „Luise“ sprach er über die Herausforderungen und Veränderungen seines Berufs. Besonders spannend: Er ließ die Redaktion sogar eine bis dahin unveröffentlichte Nachricht von einer Weltraumkonferenz in Bonn anhören.

Zunächst interessierte sich Herr Driessen dafür, welche Berufswünsche die „Luise“-Mitglieder haben. Rocco beispielsweise kann sich vorstellen später als Reporter zu arbeiten. Aber nicht hauptberuflich: „Ich möchte auch noch Pilot werden“, sagte er. Herr Driessen wollte schon immer Journalist werden oder, „wie man früher sagte: zur Zeitung“, so Driessen. Baggerfahrer und Zoowärter seien erst an zweiter und dritter Stelle gekommen, erinnert er sich an seine ersten Berufsvorstellungen.

„Was die Tagesschau vorliest, das kommt oft von dem Unternehmen, für das ich arbeite“, erklärte er der Gruppe die Arbeit der Deutschen Presseagentur (dpa). Viele Medien, wie auch Spiegel Online, der Kölner Stadt-Anzeiger oder eben die Tagesschau nutzen das Material, das die Reporterinnen und Reporter und der dpa schreiben, um es in ihren Artikeln und Beiträgen zu veröffentlichen. Manchmal um eigene Recherchen ergänzt, gekürzt oder überabeitet – oft aber auch eins zu eins. Dadurch ist es für die Medien günstiger an solche Informationen aus aller Welt zu kommen.
Am Tag von Driessens Besuch berichtete die dpa Köln zum Beispiel über sechs Drogenhändler und, dass das Landeskriminalamt Düsseldorf hinter Leuten her ist, „die Müll abladen, wo es nicht erlaubt ist“, nämlich im Tagebau für Braunkohle in der Nähe von Köln. Besonders spannend für die „Luise“-Redaktion war eine Sprachnachricht von der 9. European Conference on Space Debris in Bonn zum Thema „Weltraumschrott“. So kam es, dass bei uns im Kunstraum der Astronaut Matthias Maurer zu hören war – noch bevor die Nachricht an die Medien in Deutschland verschickt wurde.
Bei der Frage, wer die berühmteste Person gewesen sei, die Herr Driessen interviewt hat, herrschte zunächst etwas Ratlosigkeit: Gerhard Richter, einer der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, sagte den Schülerinnen und Schülern der sechsten Klasse nichts. Bei Lukas Podolski, dem ehemaligen Fußballprofi, waren dann wieder alle an Bord.

„Jeden Tag passiert etwas Neues“, sagte Herr Driessen über seine Arbeit. Seinen drei Kindern empfiehlt er allerdings, einen anderen Beruf zu wählen. Der Beruf habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt und sei unsicherer geworden. Davon ließen sich die Reporterinnen und Reporter der „Luise“ aber nicht abschrecken. Max fragte zum Abschluss noch ganz direkt: „Wie finden Sie das, Chef zu sein?“. Driessens Antwort: „Ich wollte vor allem journalistische Arbeit machen.“ Es sei nie sein Ziel gewesen, „Chef“ zu sein. „Die in unserer Redaktion sind ganz zufrieden mit mir“, ergänzte er noch.
Zum Abschluss verwandelte sich der Kunstraum noch in ein Redaktionsbüro und die Schülerinnen und Schüler versuchten sich daran, eine von Herrn Driessens mitgebrachten E-Mails in eine Nachricht umzuschreiben.

Désirée Therre

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