Lernferien sind ein besonderes Angebot im Land NRW und richten sich an Schülerinnen und Schüler der Stufe Q1. Sie finden sowohl in den Herbst- als auch in den Osterferien statt – hier kann man zwischen der ersten und zweiten Woche wählen. Die Lernferien sind ein ganz besonders Angebot, da es keiner Bewerbung bedarf und die Kosten vom Land getragen, also für dich kostenfrei sind.
Deine Schule kann für jeden Standort eine Schülerin oder einen Schüler anmelden, wenn sie diesen für geeignet hält. Während eines mehrtägigen Aufenthalts an attraktiven außerschulischen Lernorten werden sie intensiv durch qualifizierte Fachkräfte betreut.
Lies dir den Erfahrungsbericht durch und wenn du Interesse hast, melde dich einfach bei Frau Bönsch.
Mein Rückblick zu den LernFerien NRW
Vom 21 März bis zum 25 März 2016 reiste ich gemeinsam mit 21 weiteren Jugendlichen aus ganz Nordrhein Westfalen in Bielefeld für das Programm der LernFerien NRW an. Unter dem Motto "Begabungen fördern" beschäftigten wir uns mit der Thematik der Gesellschaft.
Dabei haben wir uns Stück für Stück das Thema erschlossen durch die zentrale Thematik des jeweiligen Tages. Die allgemeine Einführung am Montag/ersten Tag, welche sich mit der Fragestellung „Auf welchen Säulen unsere Gesellschaft steht?“ beschäftigte, schuf zunächst einmal allen ein gleichwertiges Fundament, um das Themenfeld zu verstehen. Des Weiteren tauschten wir unsere Ideen für eine „Schöne neue Umwelt“ aus und schlossen schlussendlich den Tag mit der LernFerien Version von der Perfekten Minute ab.
Am Dienstag ging es dann um Mensch und Natur. So besuchten wir das Bielefelder Naturkunde Museum „Namu“ und genossen eine Führung, welche die Thematik der menschlichen Sinne bzw. Wahrnehmung, der Erdgeschichte und der Umwelt mit Fokus auf Energiegewinnung, Luftverschmutzung, Wasserverschwendung und Rodung der uns verfügbaren Grünflächen. Dies wurde zur Vorbereitung weiterer sich mit der Gesellschaft beschäftigenden Themen der folgenden Tage, aber auch für die Diskussion unter dem Aspekt der Gleichwertigkeit von Menschenleben, welche zu verstehen gaben, was nun Selbstbestimmung ist, inwiefern man Entscheidungsfreiheit verstehen oder worunter man moralisches Handeln erkennen bzw. wahrnehmen kann.
Am Mittwoch besuchten wir den Stadtteil Bethel Bielefelds, wo die Bodelschwingschen Anstalten mit sozialem Interesse aufzufinden sind. Unter anderem fanden dort Begegnungen mit behinderten, älteren und geflüchteten Menschen statt und der Besuch wurde mit einem Vortrag, welche die Flüchtlingsthematik und diverses beinhaltete, von Thorsten Klute, dem Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW abgeschlossen. Am Abend diskutierten wir reflektierend, ob man Menschenleben gegeneinander aufwiegen kann.
Am Donnerstag stand der Konflikt von Realität und Virtualität im Zentrum unseres Vorhabens. So besuchten wir die Fachhochschule des Mittelstandes für einen Workshop zu zahlreichen Facetten der Medienproduktion, wo wir unter anderem auch einen Kurzfilm drehten und bearbeiten. Durch einen anschließenden Impulsvortrag von der Referentin J. Aistermann mit der Intention eine kritische Reflexion zum Thema „Virtuelle Einflüsse auf die Realität.“ hervorzurufen ging der produktive erste Teil des Tages dem Ende zu und wurde durch einen Besuch im Kletterpark abgelöst, wo wir trotz vorosterlicher Frische sehr viel Spaß gehabt hatten. Anschließend besuchten wir am Abend das Theaterstück „Terror“, welches sich wiederum mit der Gleichwertigkeit von Menschenleben beschäftigt.
Am letzten Tag setzten wir uns noch einmal zusammen und erstellten unsere Vision der Welt, inspiriert durch das Motto „Die Zukunft gehört dir!“, und stellten diese im Anschluss vor. Daraus resultierend präsentierten alle LernFerien Teilnehmer diverse Motivationen in Bezug auf die gesellschaftliche Mitgestaltung. Nach dem Abschied traten schließlich auch alle die Heimreise an.
Wir haben also nicht nur auf unterschiedlichste Weise unser Wissen erweitert, unsere Ideen ausgetauscht und über unsere Haltungen diskutiert, sondern die Lernferien boten auch viel Spaß und Möglichkeiten, die man im Schulalltag nicht bekommen kann.
Mein Fazit
Die LernFerien bieten zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten jungen Menschen die Chance Neues und Altes zu erkunden. Man hat die Chance, viel zu gewinnen, sei es Wissen, Reife oder Freundschaften. Deshalb kann ich jedem Einzelnen, welcher die Chance hat, an diesen teilzunehmen, nur eine Teilnahme empfehlen. Es mag zwar sein, dass „Lernen“ in den Ferien sich blöd anhören mag, aber gemeinsam mit den motivierten Teilnehmenden und Leitern macht Lernen einfach doppelt Spaß. Mein Name ist Metin und ich fand die LernFerien in Bielefeld sehr bereichernd für meine individuelle Entwicklung.

